Baba Jaga ist die bekannteste russische Märchenhexe. Die Baba Jaga hier ist, anders als im Märchen, am ganzen Körper behaart. Auf einem alten kaukasischen Teppich stehend, reckt sie die geballte Faust in die Luft, den Kopf in den Nacken geworfen, entrückt, kämpferisch. Ihre Pose steht im Kontrast zum Material, die haarige Oberfläche erinnert an alte russische Filzmäntel, die Gestalt wirkt eher ärmlich, der Betrachter schaut auf sie herab. Ursprünglich galt die Baba Jaga übrigens als Totengöttin, die die Toten ins Jenseits begleitet hat.
WALK THE WHEEL
Der Kurzfilm Walk the Wheel (57’’) entstand in nur drei Wochen im Rahmen der Sommerakademie Salzburg 2010. Es ist eine Gemeinschaftsarbeit mit Marta Valsania, Kunststudentin aus Turin. Man sieht zwei Frauen in einem riesigen Mühlrad, das sie durch ihr Gehen antreiben, eine strickt dabei. Historische Darstellungen des Salzabbaus zeigen, dass Frauen tatsächlich so die Mühlen angetrieben haben, auch das Stricken ist belegt. Der Schal wird immer länger, windet sich überall entlang, bis er zum Schluss das Rad quietschend zum Stillstand bringt. Die Frauen sehen sich an und blicken hinaus. In die Freiheit.